„Ich sehe mich als weiße Fläche, 
die Informationen aufnimmt“
YOLY

YOLY

ZEICHEN & SYMBOLE

Weisse Masken Wir halten Hof

Unser Tun ist geprägt von Symbolen in allen Bereichen unseres Lebens. Wir verstehen Symbole intuitiv richtig oder sie sind uns fremd, unverständlich. Die Kunst bedient sich auch dieser Symbolwelten, um ihr Anliegen zu transportieren und ... 

Die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft zeigt sich in der symbolhaften Kongruenz zwischen dem Selbstportrait, der Totenmaske und dem Portrait der Gesellschaft. Die Basis dieser Arbeit ist die kritische Reaktion auf Vorgänge und Entwicklungen in der Gesellschaft, deren Artefakte in das Werk miteinbezogen sind.

Dialektik des selbstBILDNIS

WEISSE MASKEN

Angesichts der Schöpfpapiermasken begibt sich der Betrachter instinktiv auf den Weg vom Konkreten, von der Ausführung des Werkes und auch vom Inhalt des Werkes, hin zum Abstrakten, zu einem Hinwenden zum Ich, zur persönlichen Maske, zum eigenen Selbstbildnis. In letzter Konsequenz erscheint die Maske in ihrer ERSTARRUNG als materialisiertes Sein.
Geistiges Sein nimmt Gestalt an, wird manifestiert mit Hilfe von Ausdruck, Form und Struktur, wird immer wieder auch in einem Überdecken mit Gedanken dargestellt.
Das Kunstwerk birgt eine Momentaufnahme in sich; Leben ist ERSTARRT und manifestiert sich in einer abstrakten, scheinbar reproduzierbaren Form.

1+ 366

2008 entsteht innerhalb eines Jahres das Projekt 1+366. Jeden Tag entsteht ein handgeschöpftes Papier aus Zeitungen und Materialien, die den jeweiligen Tag beeinflusst, geprägt haben.
Die Papiere auf quadratische Leinenbilder aufgezogen und auf dem Boden in einer Spirale aufgelegt
zeigen ein Jahr voller positiver und negativer Emotionen.

1 Bild aus 366 Bildern

VERGÄNGLICHKEIT PER 
LAUFMETER

Durch das Aufheben der 366 Papierbilder, einem Tagebuch gleich, wird der Zugang zur Vergangenheit zwar wach gehalten jedoch auch durch das partielle Vergessen verändert.
Alle handgeschöpften Papiere werden 2018 vom Keilrahmen befreit, auf eine Leinwand von 9 m Länge und 1,6 m Breite geklebt und auf einem Kunststoffkern aufgerollt.
Ephemeres, buntes Material, gesammelte Vergangenheit, wie ein Tagebuch, dessen Inhalte über den Betrachter hinweg rollen könnten.

VERGÄNGLICHKEIT PER LAUFMETER

In einer weiteren Phase wird die Leinwand mit den Papierbildern von der Raumdecke abgehängt, ein Strom der Vergangenheit fließt auf den Betrachter zu.

REFLEXION

Vergangenes verdichtet sich und neue Eindrücke, andere Zugänge entstehen.
Die handgeschöpften Papiere werden von der 9 m langen Leinwand entfernt, zu Bündeln gebunden und in einer Schachtel, einem Würfel aufgehoben. Aufgehobenes kann, bei erneuter Betrachtung und Reflexion, Erkenntnisse und Licht über die Vergangenheit bringen und neue Wege für die Zukunft eröffnen.
32 geschnürte Pakete voller Erinnerungen, die durch das Nachdenken, Vertiefen und Reflektieren vergangener Geschehnisse zu neuen Erkenntnissen führen.

REFUGIUM

DOMUS TUTISSIMUM CUIQUE REFUGIUM ATQUE RECEPTACULUM
„Das eigene Haus ist für jeden der sicherste Zufluchtsort“
(corpus iuris civillis)

REFUGIUM I REFUGIUM II

REFUGIUM I

Mein Zufluchtsort - ist er in der Ferne oder in mir ? Auf der Suche nach einem sicheren Ort verlasse ich das Gewohnte, verlasse es um in der Ferne Zuflucht zu finden.
Mein Zufluchtsort - in der Ferne oder in mir ?
Die Fremde, das Ungewohnte, die Ferne, soll mein Refugium werden.
Was ist mir meine Zuversicht in mir ?
Meine Zuversicht, meine innere Geborgenheit sind mir Refugium.

Ob äussere Zuflucht in der Ferne oder innere Geborgenheit, aufgehoben und sicher bin ich dann, wenn ich ganz Ich bin, voller Zuversicht. Ich bin. Mein Ich, der sichere Zufluchtsort in mir, mein Refugium.

Die Materialwahl ist durch die Emotion der Situation, der Sehnsucht nach Zuflucht bestimmt. Die Person an sich ist schemenhaft zurückgenommen, durch den Maschendraht als bloße Silhouette angedeutet.
In REFUGIUM I besteht der hüllende Mantel aus einem starken Leinen, welches durch die Weiterbehandlung fest wie ein schützender Schild wird, in REFUGIUM II bildet handgeschöpftes Papier diesen Schutz. Dieser Mantel und die das eigene Antlitz vor den Blicken anderer verbergende Maske treten konkret in den Vordergrund, bilden eine schützende Barriere zwischen dem Ich und der Umgebung.

REFUGIUM II

stadtseelenland

Das Projekt stadtseelenland transformiert Christl Grellers Gedichte, eine lyrische Kommunikation mit der Stadt als Lebensumfeld, auf eine visuelle und haptische Ebene. 
Yolys Schöpfbilder sind Ausdruck der künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen Gedichten.

Präsentiert sind die 12 Schöpfbilder gemeinsam mit den Texten in einem 13-teiligen, in Leinen gebundenen Leporello.

Die Durchdringung von Bild und Sprache wird bei diesem Projekt auch in Autorenlesungen samt Bildpräsentation (z.B. alte Schmiede, Wien) deutlich.

TEXT I  TEXT II

Ein Schöpfbildzyklus nach Texten der Filmemacherin Linda Christanell.

Präsentiert sind die 12 Schöpfbilder gemeinsam mit den Texten in einem 13-teiligen, in Leinen gebundenen Leporello. 

Als Reaktion auf die Schöpfbilder entstand eine Komposition von Dimitris Karakantas, welche auf CD vorliegt. Ausführende sind Shen-Fang Chiu (Blockflöte) und Dimitris Karakantas Barockvioline).

Die Kunstformen-übergreifende Gestaltung der Schöpfbild-Projekte wird hier in der musikalischen Umsetzung der Bilder erlebbar.